Afghanischer AFP-Fotograf Massoud Hossaini mit Pulitzer-Preis ausgezeichnet
AFP-Fotograf Massoud Hossaini ist am Montag in New York mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie „Breaking News“ ausgezeichnet worden.
Der Preis, einer angesehensten Auszeichnungen im Bereich des Journalismus, wurde ihm für das Foto eines schreienden Mädchens nach einem Selbstmordanschlag in Kabul im Dezember 2011 verliehen.
06/12/2012 - Kabul, Afghanistan - AFP / Masud Hossaini
Am 6. Dezember vergangenen Jahres befand sich der 30-jährige Hossaini, der aus Afghanistan stammt, nur einige Meter entfernt von einem schiitischen Heiligtum, das zum Schauplatz der Explosion mit 80 Toten und 150 Verletzten wurde.
„Am Rande der Straße, nicht weit von der Moschee entfernt, gab es einen Ort, an dem sich Frauen und Kinder versammelt hatten, um der Feiertagsprozession zu folgen. Ich habe zahlreiche verletzte Kinder gesehen, die sich nicht mehr bewegten“, erzählt der Fotograf. „Ich habe Tarana gesehen, ein etwa zwölfjähriges Mädchen, das blutüberströmt da stand und nicht wusste, was sie machen sollte (…) sie weinte viel.“
Sie ist das Mädchen auf dem nun ausgezeichneten Foto, das bereits im vergangenen Februar beim World Press Photo Award 2011 mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Information“ ausgezeichnet worden war.
„Ein einfaches, faszinierendes Foto, an das man sich lange erinnert“, sagte Sig Gissler, Verwalter des Pulitzer-Preises, während einer Pressekonferenz.
In einer Gratulationsbotschaft erklärte der Präsident der Agence France-Presse, Emmanuel Hoog, dass der „Pulitzer-Preis, der dieses Jahr mit Massoud Hossaini einen der mutigsten und brillantesten AFP-Fotografen ehrt, unseren Anspruch an Qualität und Engagement verdeutlicht, der alle Bereiche des journalistischen Schaffens abdeckt und abdecken muss. Glückwünsche an Massoud Hossaini“. Hoog fügte hinzu: „Im Bereich der Nachrichten ist heutzutage ein Text ohne Bild kümmerlich, ein Bild ohne Text unzureichend; Text und Bild zusammen – sei es ein Foto oder seien es Bewegtbilder – machen den journalistischen Anspruch des 21. Jahrhunderts aus.“
Massoud Hossaini zeigte sich außerordentlich glücklich darüber, der erste Afghane zu sein, der mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. „Ich bin auch dafür geehrt worden, ein Afghane zu sein, der von dem Leben und den schwierigen Zeiten Zeugnis ablegen kann, denen sich die Menschen hier stellen müssen. Ich weiß, dass jeder, der dieses Foto sieht, zunächst an den Fotografen denken wird, aber ich hoffe inständig, dass dabei nicht das Leid vergessen wird, das das afghanische Volk ertragen muss.“